Wer sind Indigene Völker?

Der Begriff „indigen“ wurde 1995 von der UN-Arbeitsgruppe zu Indigenen Bevölkerungen (UNWGIP) geprägt und soll für Völker gelten,

  • die ein bestimmtes Territorium als erste besiedelt und genutzt haben,
  • die aus freien Stücken eine kulturelle Besonderheit bewahren, welche die Sprache, Sozialorganisation, Religion, Spiritualität, Produktionsweisen, Gesetze oder Institutionen einschließen kann
  • die über ein Selbstverständnis als von anderen verschiedene, geschlossene Gruppe verfügen und als solche von anderen Gruppen oder staatlichen Institutionen auch anerkannt werden
  • die unterjocht, verarmt, enteignet, aus dem allgemeinen Leben ausgeschlossen oder diskriminiert wurden oder werden.

Es gibt etwa 5000 Indigene- oder Ureinwohner-Völker weltweit, deren Angehörige auf 300 bis 400 Millionen geschätzt werden. Den größten Anteil stellen die Adivasi Indiens mit ca. 70 Millionen Menschen, gefolgt von den Ureinwohnern Amerikas mit mehr als 40 Millionen. Die Tuareg in den Sahara- Staaten gehören ebenso dazu, wie Pygmäen im zentralafrikanischen Regenwald, die Penan in Malaysia, Bergvölker in Bangladesh und Burma, Ainu in Japan, sibirische Völker in Russland, Maori in Neuseeland, Aborigines in Australien, die Bewohner der pazifischen Inseln, Inuit in Alaska, Kanada, Grönland und Sibirien oder die Saami in Skandinavien und auf der russischen Kola-Halbinsel.

Ureinwohner sind die Hüter der kulturellen Vielfalt der Erde. Ihr Reichtum sind ihre vielen Sprachen und Kulturen, die Weisheit ihrer Religionen und ihres Umgangs mit der Natur. Wo sie leben, ist die Vielfalt an Pflanzen und Tieren besonders groß.

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